5 Tage vorher:

Beim Hartplatz-Turnier in Pegau hat man schon gemerkt, dass in Eutritzschs erster Volleyballmannschaft langsam etwas zusammenwächst. Die Teamchemie, geprägt von einer gesunden Abwechslung aus Jung & Alt sowie Dynamik & Erfahrung, scheint zu stimmen. Dank einem sehr starken Block belohnte sich unser aufopferungsvolles Team mit dem 9. Platz (9/18) und war somit seit vielen Jahren endlich wieder einstellig! Nun galt es, sich auf das Saisonziel zu fokussieren: Der Aufstieg in die C-Klasse der Leipziger Hobby-Liga, ein Ziel, welches die Mannschaft laut Aussage unseres Vereinspräsidenten bereits seit 5 Jahren zu erreichen versucht, aber dabei immer wieder auf halber Strecke scheiterte!

1 Tag vorher:

Dank unserer neuen Zugänge soll und kann es dieses Jahr endlich mit dem direkten Aufstieg klappen. Einen wichtigen Grundstein können die Eutritzscher bereits mit einem Auswärtssieg beim punktgleichen Gruppenersten, den Volley Leos, legen. Voller Vorfreude auf das kommende Spiel pilgerte unser Heldenteam daher (mehr oder weniger unfreiwillig) schon einen Tag vorher zum Volleyballtempel nach Engelsdorf und schwörte sich vor den heiligen Toren auf das morgige Spiel ein.

22.06.2023 – Tag des Geschehens:

Vor dem Spiel stand bereits fest: Wir wollen hier nicht mit einer 0:3-Auswärtspleite nach Hause fahren. Gesagt, getan! Die ersten beiden Sätze haben wir abgegeben und auf einmal stand es nach Spielsätzen schon 2:0 für die heimstarken Volley Leos. Während wir im ersten Satz noch aufgrund unserer mäßigen Kommunikation nur knapp mit 25:23 unterlagen, wiesen uns unsere Gegner im zweiten Satz plötzlich sehr spielbestimmend mit 25:16 in die Schranken. Durch unser System mit langer 6 und zwei tiefstehenden Spielern auf 1 und 5 waren unsere hinteren Spielfeldecken sehr offen – eine Einladung für die sehr präzisen Angriffsspieler der Leos. Außerdem bekamen wir unseren starken Mittelblocker und Punktegaranten – Richard (Spitzname: Richtig/Richtsch hart!) – nicht so gut ins Spiel.

Vor dem dritten Satz war daher klar: Eine Umstellung musste her. Und die folgte prompt. Statt langer 6 spielten wir nun mit kurzer 6. Obwohl damit in der Vergangenheit eher negative Erfahrungen gesammelt wurden, schien es diesmal zu funktionieren. Lange Bälle in die Ecken wurden abgefangen oder solide angenommen. Auch unsere Liberos Daniel & David (unser Team Doppel D) performten nach kleinen holprigen Startschwierigkeiten in den ersten beiden Sätzen wie gewohnt sehr zuverlässig.

Während über der Sporthalle bereits ein Unwetter tobte, donnerte und krachte es auf einmal auch auf dem Spielfeld – und zwar diesmal zum Spielvorteil für den SVE! Zum einen erhielt Richard mehr Zuspiele über die Mitte, und zum anderen zeigte unser Team-Kapitän und Außenangreifer Kevin, der die Bälle hin und wieder aus leidenschaftlicher Überzeugung und mit voller Wucht ins Aus trümmert, eine erstaunliche Präzision und verwandelte selbst die nicht so sauberen Zuspiele eiskalt. Im Gegensatz zu uns passte sich der Gegner nicht an die neue Formation an. Wir hingegen bewahrten die Ruhe, machten weniger Fehler und erkämpften uns ein starkes Comeback – denn nach unserer schwachen Anfangsphase in den ersten beiden Sätzen kamen wir zurück ins Spiel und gewannen die nächsten zwei Sätze jeweils mit 21:25. Die Halle bebte, Enttäuschung machte sich auf der Seite der Leos breit, Begeisterung und Euphorie bei den Eutritzschern.

Dass es so kommt, wie es gekommen ist, lag auch an unseren Zuspielern. Das Spiel war durchaus auch ein Spiel der Setter. Zuspieler Steffen coachte zunächst von der Bank und gab von außen gute Kommandos. Als er zum Einsatz kommt, bringt er die von vielen lang ersehnte Ruhe rein, die das Team gerade in den hitzigen Phasen gebraucht hat und belohnte sich selbst mit einem phänomenalen Killerblock – der erste seit fast 2 Jahren (laut seinen eigenen Aussagen). Bei unseren anderen (Zu-)Spieler:innen stimmte vor allem das Mindset. Unseren Setter Dogi muss man hierbei besonders hervorheben. Er behielt seine Kämpfermentalität aus Pegau bei. Immer dann, wenn alle stehengeblieben sind, rannte Dogi los, bereit mit letzter Kraft jeden Ball, sei er auch noch so fern, zu erreichen und sich für sein Team aufzuopfern. Unsere Zuspielerin Janine und unser Vereinspräsi und zweiter Außenangreifer Micha sorgten derweil für eine gute und aufgelockerte Stimmung im Team.

In Summe haben wir uns den finalen Entscheidungssatz mit Leidenschaft und einer starken Leistung erkämpft. Zufriedenheit und Erleichterung machte sich breit im Team. „Hier geht noch etwas!“ Das wusste jeder. „Jetzt bloß nicht nachlassen und die Gegner nicht zum Luftholen kommen lassen!“ Wir haben es geschafft, den Gegner müde zu spielen, und die Fehlerquote und Fehleranfälligkeit wechselte die Seite – von den Eutritzschern hin zu den Volley Leos. Trotz vieler Ballwechsel dominierten wir den finalen Satz und machten den Sack schlussendlich mit einem Punktestand von 9:15 zu. Nicht zuletzt wegen unserer Top-Aufschlagsquote und weil unser Außenangreifer Kevin zwischenzeitlich zum Libero mutierte und trotz harter Schläge des Gegners reihenweise saubere Annahmen lieferte. Chapeau an das gesamte Team! Geiler Auswärtssieg! Was ein Comeback!

Ich als Spielberichts-Autor, Mittelblocker und einer der Protagonisten dieses Spiels bedanke mich auch noch einmal bei unserem Coach Christian aus dem Eutritzscher A-Team für den Tipp, den er mir in Pegau gegeben hat, nämlich den Ball beim Doppelblock einfach zart nach rechts zu legen. Gerade in den letzten beiden Sätzen behauptete sich diese Strategie, in Anbetracht der schwindenden Kondition des Gegnerteams, als effektive Waffe.

Danke auch an unsere Gegner aus Engelsdorf für dieses Wahnsinnsspiel und die sehr faire Spiel- und Schiedsrichterleistung. Viel Erfolg für das nächste Spiel! Wir würden uns freuen, wenn wir auch in der Rückrunde mit bzw. gegen euch um den Aufstieg spielen.

Was jetzt noch folgt, ist eine Vereinshymne mit typischem Fußballintellekt, angelehnt an dem Lied „Give it up“ von KC & The Sunshine Band und lyrisch inspiriert von den geistigen Ergüssen aus unserem Pegau-Trip (Böse Zungen behaupten, es sei zum Singen zu schwer):

Zum Aufstieg auserkoren,
Zentral im Leipziger Norden,
Da nehmen wir die Bälle volley – hier beim SVE-E-E!
Na, na, na, na, na, na, na, na, na, na.
Vorwärts SVE!
SVE, nur der SVE!

Na, na, na, na, na, na, na, na, na, na.
Auf geht’s SVE!
SVE, unser SVE!

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