Wie ging gleich nochmal Volleyball??? Der SV-Eutritzsch 1860 reiste im Schlafwagen nach Grünau…
Den Eindruck hatte ich, als ich beim Betreten der Kabine in einige Gesichter schaute. Auch „blutleere“ Gesichter waren vertreten, ich hätte lieber in die Augen eines glücklichen Samenspenders gesehen…
Auch nach der Einspielzeit war von einem Stimmungswandel in der Halle nichts zu spüren. Die gedimmte Hallenbeleuchtung, ein Drittel der Lampen waren vermutlich aus Energiespargründen ausgeschaltet, tat ihr übriges, sodass die stark abgenutzten Spielfeldbegrenzungslinien hinter unseren Filzbrillen im Nichts verschwammen.
Spielerisch konnten wir nicht an die in den letzten Monaten gebrachten Leistungen anknüpfen. Selbst die verzweifelten Rufe unseres angereisten Fanblocks und die Trommelklänge verschwanden in der gut gedämmten Halle. Trotzdem, Danke an alle Fans.
Durch fehlende Konzentration, Präzision und Effektivität haben wir unsere im Training und in vergangenen Spielen so gut funktionierende Spieltaktik nicht umsetzen können. Wie gelähmt, im 1. Gang, bewegten wir uns durch die drei Sätze über das Feld. Wo war nur unsere Lockerheit und der Spielwitz geblieben? In keinem Gesicht war ein Lächeln zu erkennen. Völlig verkrampft und unpräzise waren viele unserer Annahmen, welche unser Junglibero (der, der zum nächsten Training für die Kiste Bier verantwortlich ist) sonst so sicher zum Zuspieler bringt. Zu viele Aufschläge und Angriffe endeten im Netz. Bis auf wenige Ausnahmen haben wir kollektiv im Team versagt und alle drei Sätze an die Lausbuben abgegeben.
Aber so ist das nun mal im Leben. Jetzt ist es an der Zeit, nach vorn zu schauen. Schluss mit der Fehlersucherei. Passiert ist passiert. Der FC- Bayern hatte auch schon gegen St. Pauli 3:0 verloren. Wir können auf eine sehr schöne Saison zurückblicken. Es gab viele sportliche Höhepunkte in diesem Jahr. Die Eutritzscher Leistungskurve ist noch nie geradlinig verlaufen. Und das Positive an dem jetzigen Tabellenstand ist, dass wir wieder etwas haben, womit wir uns motivieren können. Denn so arrogant wie die Bayern sind wir noch lange nicht. Ein Glückwunsch an die Lausbuben II, denen es gelungen ist, durch kontinuierlich gute Spielleistung und wahrscheinlich starke Motivation, uns alle drei Sätze abzunehmen.
Old Spießer