Die Eutritzscher 2022er Himmel-Sonder-Fahrt nach 2 Jahren m. M. begann in diesem Jahr o. M. erneut vom Pferderenn-Bahnhof Scheibenholz als Sammelexpress mit zunächst eingeschränkter Anzahl an Fahrgästen. Manfred, Olaf und Stefan starteten dort pünktlich und völlig trocken. Erst an der Hans-Driesch-Straße warteten Dieter und Steffen K. auf das Grüppchen. Das erste Tagesbier aus Olafs Kühltasche begleitete eine kurze Fachsimpelei über die Reichweite von E-Bikes. Der Express tourte dann bald weiter entlang der Kläranlage und durch das Rosental, um anschließend die „höchste“ Leipziger Erhebung, den Kickerlingsberg zu erklimmen.

Das Finanzamt blieb rechts liegen, weil die Steuererklärungen wieder nicht fertig geworden waren. Nach Unterquerung der Berliner Brücke und entlang der Parthe am Schloss Schönefeld vorbei strebte die Gruppe über Abtnaundorf der Bodenreformsiedlung zu. Dort empfing uns Steffen H. mit einem opulenten Frühstücksmal. Michael und Ulf, die erst dort zustiegen, blieben bis zur Ankunft des Zuges die Hände gebunden, damit der stationäre dachlose Panorama-Speisewagen nicht vorzeitig mangels Angebots geschlossen werden musste. Das Hauptziel dieser vor Ort in der Dimension nicht geplanten Sonderaufgabe bestand darin, den 3.000 g hohen Hackepeterberg zu bewältigen. Sie wurde nicht gelöst. Selbst die Altersdurchschnittsdrückerin Laura, welche die Ehre hatte als „Aufsicht“ und einzige Frau den Zug zu begleiten, konnte da nicht mehr helfen.

Nach gut einer Stunde „Wartungs-“Pause tourte der nun in jeder Hinsicht vollbeladene Express über Heiterblick und Neu-Paunsdorf Engeldorf zu. Völlig unerwartet hatte dort nahe dem alten Bahnübergang der Betreiber des Caterings Factory 4 einen männertagsgerechten Straßenverkauf mit Fassbier und Grill aufgebaut. Ein ungeplanter Halt war so unumgänglich. Zum Leidwesen des Betreibers folgten nicht alle passierenden RadfahrerInnen der Einladung zu einer Pause. Zumindest leisteten wir unseren Umsatzbeitrag.

Nach dieser Nachbetankung strebte das Peloton, getrieben von einem ordentlichen Rückenwind Althen zu. Der dortige Gasthof hätte Gelegenheit zu einem weiteren Halt geboten, wir wurden jedoch vorbeigeblasen. Erneut die Parthe querend erreichten wir Borsdorf, passierten am Bahnhof das Tankstellenmuseum, welches (un)sinnigerweise an diesem Tag geschlossen hatte und erreichten entlang der alten B6 fahrend über Gerichshain bald Machern. Der Wirt der Schlossgaststätte vermochte nicht, uns zu bremsen. Dafür gab es später am Schlossteich (richtig Gottschalke-Schwemmteich) einen kurzen Entschlackungs- und Schmierhalt.

Weiter ging es über die Hügel des Schlossparkes an der Ritterburg vorbei nach Klein-Ägypten. Die dort noch verbliebene letzte Pyramide bot Kulisse für einen kurzen Fotohalt, der als Teilnahmebestätigung für ggf. später notwendige Fahrausweis-Reklamationen gewertet wurde. Über den Sorgenberg im Gotenholz strebte die Gruppe nunmehr dem Zeltplatz an den Lübschützer Teichen zu. In der dortigen Ausflugskneipe stand eigentlich eine umfassende Restaurierung der Antriebsgeräte auf dem Plan. Leider waren im Lokschuppen und auf den Freiständen bereits alle Gleise besetzt, daher blieb des bei Stehbier und -bratwurst. Zumindest konnte dafür der Fahrplan eingehalten werden. Das war auch notwendig, denn anschließend wurde spontan eine Fahrwegsänderung gewünscht, um den Schusterbusch zu besichtigen. Dieses Muldealtwasser hatte aber mit dem letzten Hochwasser seinen Scharm verloren, daher ergab sich kein Halt.

Nach der einzigen echten Bergwertung des Tages hinaus aus der Aue nach Püchau hinauf erreichten wir das Schloss Püchau. Dort gab es zwar keine Gastronomie, aber im Innenhof Tische und Stühle sowie eine Entsorgungsmöglichkeit. Also bedienten wir uns getränketechnisch aus unseren Packtaschen. Weiter stemmten wir uns nun gegen einen kräftigen Gegenwind nach Plagwitz zum Tresenwald, der diesbezüglich Erleichterung erwarten ließ. Nach dessen Passage gelangten wir nach Cunnersdorf. Am ehemaligen Gut hatte Vereinssenior Horst eine mobile Getränkeversorgung aufgebaut und bediente uns aus einem kühlen Kasten Altenburger Helles. Hier wurde wohl auch die Win-Win-Situation ersonnen, die Fahrtroute nochmals zu ändern und einen ungeplanten Zwischenhalt in der „Vogel“-Siedlung Panitzsch einzulegen.

Ulfs Heimatbahnhof bot Gelegenheit zur Wäsche der Antriebsstränge im Pool. Derweil versorgte uns die lokale Kantinenbetreiberin Carena mit frischem Kaffee. Der Preis dieses Halts war der Verlust eines Hängers, Ulf verblieb im Heimatbahnhof. So kämpften wir uns gegen den immer noch beträchtlichen Gegenwind über Plösitz, Taucha und Plaussig in Richtung Thekla. Final wurde der Eichberg erklommen und der Zielbahnhof „Schlüpferwiese“ erreicht. Dort hatte Freddy schon alles für die abschließende Restauration der Fahrgäste vorbereitet. Das umfangreiche Getränke- und Speisenangebot blamierte jede Mitropa-Gaststätte. Jedenfalls hatten sich alle Fahrgäste nach bewältigten 54 bis 66 km eine abschließende Stärkung verdient.

Erwartungsgemäß war es wieder ein gelungener Tag. Großen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Fahrt beitrugen, insbesondere an Steffen H. für das Frühstücksbuffet und an Freddy und Michael für die Abschlussversorgung.

Wie immer kommt der Abschlussspruch: Nach Himmelfahrt ist vor Himmelfahrt! Die nächste Tour geisterte schon wieder durch den Kopf des Tourguides. Es wird die Final-Tour desselben und sie endet in Probstheida. Dann steht der Organisationsstaffelstab für die jüngere Generation zur Übernahme bereit.

Euer Tourguide Olaf P.

 

Ein Kommentar zu „Eutritzscher Senioren-Express stemmt sich erfolgreich Gegen-Wind

  1. Hallo Olaf,
    mit etwas Verspätung, aber trotzdem vom Herzen. Danke für den schönen Männertag den du uns beschert hast. Es hat Spaß gemacht, die Tour war abwechslungsreich und auch für alte Männerknochen zu schaffen. Ich hoffe sehr, dass die Jugend den letzten Satz gelesen hat, weil sonst eine alte Tradition vom SV-Eutritzsch aussterben würde.
    Liebe Grüße vom
    Präsi

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