Mensch Markus!!!
Rückrundenstart, wir hatten uns nach durchwachsener Vorrunde vorgenommen, heute die Tabellenführung zu übernehmen. Einerseits, weil wir mit dem USC nach verlorenem Hinrunden-Heimspiel noch eine Rechnung offen hatten, andererseits weil wir mit breiter Brust mit unseren 2-Meter Schüssen neue Wegen gehen wollen. Dumm nur, dass wir in der Zusammenstellung dieses System bisher weder theoretisch noch praktisch probieren konnten. So musste unser Stammzuspieler auf Grund fehlender Praxis als Außenangreifer einspringen, und der Verfasser dieser Zeilen von seiner Lieblingsposition Diagonalangriff auf die Zuspielposition wechseln. Zum Glück war bis auf Stefan (Urlaub) und Fred Astaire (anderweitige Verpflichtungen) alle Mann an Board. Letztgenannter hätte übrigens am Hallenboden seine hell Freude gehabt. Es war glatt, unser Olaf würde sagen, wie mit Gleitcreme poliert.
Zwei Minuten nach Hallenöffnung hieß es Einschlagen, wir hatten noch gar keine Bälle und konnten die Gastgeber überzeugen, die Viertelstunde Einspielzeit doch wie gewohnt zur Erwärmung zu nutzen. Pünktlich zum Spielbeginn erschien die gute Seele unseren Vereins, ein bisschen pflastermüde, aber wie immer zur Stelle, wenn Not am Mann ist. Der Schiri (später während des Spiels verschollen) monierte noch Feinheiten am Spielprotokoll, konnte aber nach eigenen Formfehlern im Gesetzestext mit einem Lächeln das Spiel anpfeifen.
Der erste Satz lief wie geschmiert, 25:10, unser übernächtigter Junglibero brauchte kaum einzugreifen, da vom Tabellenführer (allerdings auch ersatzgeschwächt) keine Gegenwehr kam.
Im zweiten legte der USC zu, bei Eutritzsch ließ die Konzentration etwas nach, die Souveränität ging verloren, doch wir gewannen auch diesen Satz sicher.
Satz Nr. 3, wir führten wieder, der Kuchen war gegessen und Markus lobte einen Kasten Bier aus, allerdings nur bei einem 3:0 Sieg. Kurze Zeit später – ein markerschütternder Schrei, der anfangs erwähnte Hallenboden zog Markus die Füße weg. Klassische Volleyballverletzung, Krankenwagen, Entsetzen auf beiden Seiten – aber das Spiel musste ja weitergehen. Unser treuer Fanblock kümmerte sich liebevoll um die Erstversorgung des lädierten Knöchels und Uhri (nach eigener Aussage fit für einen halben Satz) wusste auf Grund 100-jähriger Volleyballerfahrung sofort was zu tun ist: „Ich geh in den Mittelangriff“. 24:24, 25:25, 26:26, 27:27; 27:29 der Satz ging an den USC.
Im vierten fehlte uns die Power von Markus, aber unser Angriffsblocker Christian und Uhri waren hellwach und immer da, wenn der Gegner sich auf unsere Hauptangreifer konzentrierte. So gewannen wir Satz und Spiel und sind trotz verkorkster Hinrunde in der Tabelle ganz oben. Das 3:1 wurde wegen der Verletzung von Markus von uns als 3:0 interpretiert und so gab es das verdiente Bier mit besten Grüßen der schnellen Genesung an unseren Beckenbrecher.
Am Ende waren wir platt und zufrieden, auch über die freundliche Atmosphähre, danke an die Gastgeber und bis morgen, hoffentlich mit Markus, zum russischen Frühstück in der Antonov.
Der verhinderte Diagonalangreifer