„Ich möchte sagen, weinet nicht, doch nicht alle Tränen sind von Übel.“

Diese Worte hallten in meinem Inneren wider, als ich an diesem besonderen Tag das Spielfeld betrat. Es war mein Abschiedsspiel, doch die Freude und Dankbarkeit überlagerten jede Wehmut. Die Gautzschos und Eutritzsch, diese zwei Teams, waren für mich über die Jahre wie zwei Familien geworden, zwei Lager von Weggefährten, die mich durch Siege und Niederlagen, durch hohe Wogen und tiefe Schatten getragen hatten.

Im ersten Satz stand ich für die Gautzschos auf dem Feld, jene mutige Schar, die stets mit wilder Entschlossenheit gekämpft hatte. Die Luft schien zu knistern, wie wenn die Gefährten in Mittelerde sich vor einer großen Schlacht rüsten. Jeder Punkt war ein Schritt weiter, eine neue Hoffnung, die in ihren Augen aufflammte, auch wenn der Satz an Eutritzsch ging. „Ihr habt mir in jeder Niederlage Kraft gegeben und in jedem Rückschlag eine neue Hoffnung geschenkt,“ dachte ich, während ich ihre ungebrochene Willenskraft bewunderte, die selbst bei Gegenwind wie das Licht von Eärendil strahlte.

Als ich im zweiten Satz das Trikot von Eutritzsch überzog – mein Heimathafen, das Lager, das mich über Jahre hinweg in meinem Weg gestärkt hatte – fühlte ich die vertraute Kraft dieses Teams. Seite an Seite mit alten Freunden und neuen Spielern stand ich in der Aufstellung, während die Halle bebte. Auch diesen Satz konnten wir für uns gewinnen. Im dritten Satz aber war das Feuer der Gautzschos ungebrochen: sie holten den Satz und ließen uns spüren, dass sie noch lange nicht am Ende waren. „In euren Augen glüht die Entschlossenheit der Helden,“ dachte ich, und der Satzgewinn der Gautzschos erfüllte mich mit tiefer Anerkennung für ihr Durchhaltevermögen.

Im vierten Satz trat ich schließlich wieder für die Gautzschos an, doch mitten im Spiel geschah das Unerwartete: Ein falscher Schritt, und ein scharfer Schmerz durchzuckte meinen Knöchel. Das Spiel musste ich loslassen, doch in den Gesichtern meiner Kameraden sah ich den Ausdruck echter Sorge und tiefer Verbundenheit. Sie halfen mir, und ich dachte nur: „Ich kann euch nicht genug danken. Ihr habt mir nicht nur die Freude am Spiel geschenkt, sondern auch die unvergesslichen Momente der Freundschaft und des Zusammenhalts. Ihr seid meine Helden, die mit mir durch die Schatten dieser Welt gegangen sind, und ich bin unendlich dankbar, diesen Weg mit euch geteilt zu haben.“

Als das Spiel mit einem 3:1-Sieg für Eutritzsch endete, versammelten sich beide Teams vor der Halle. Die Luft war erfüllt vom Duft des Grills, das Knistern der Kohlen vermischte sich mit unserem Lachen und den leisen Gesprächen – Erinnerungen und kleine Anekdoten, die von den gemeinsamen Jahren erzählten. In diesem Moment dachte ich still: „Was wir heute feiern, ist weit mehr als ein Spiel oder einen Abschied. Es ist die Gemeinschaft, die wir geschaffen haben, das Band, das uns verbindet. Ihr habt mir mehr gegeben, als Worte fassen können – Freundschaft, Mut und die Kraft, auch im Dunkel den Weg zu sehen.“ Die Blicke meiner Mitspieler – voller Stolz, Dankbarkeit und dem Wissen um die Bedeutung dieses Abends – erwiderten meine Gedanken stumm, und ich wusste, dass wir uns heute nicht trennten, sondern neu verbunden waren.

Ich blickte in die Runde und spürte, dass dies nicht das Ende war, sondern der Anfang einer neuen Reise. „Ihr habt mir das Gefühl gegeben, dass ich nie allein bin, egal wie herausfordernd der Weg auch sein mag.“ In diesem Moment wusste ich, dass unsere Freundschaft, die an diesem Abend gefeiert wurde, für immer bestehen würde. „Am Ende unserer Reise sind es die Freunde, die uns die Stärke geben, weiterzugehen,“ dachte ich, während die Sterne über uns funkelten wie die Lichter einer neuen Morgendämmerung.

Steffen Wittig

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