Freitag, 5. Dezember, 19:45 Uhr. Ganz Leipzig denkt an Weihnachtsbaum, Plätzchen und Glühwein – wir hingegen stehen im Musikviertel vor einer Sporthalle, in der angeblich Volleyball gespielt werden soll. Nicht irgendein Spiel, sondern der 8. Spieltag in der Staffel D10 der Leipziger Hobbyliga. Drinnen sind jedoch nur Handballer zu finden. Also machen wir das, was man eben macht, wenn kein Feld frei ist: Sitzvolleyball im Flur. Erwärmung auf Eutritzscher Art.

Als wir endlich rein dürfen, bleibt kaum Zeit zum Einschlagen. Zwei Angriffe pro Nase, ein paar Aufschläge – das muss reichen.


Satz 1 – Advent, Advent, der Satz verbrennt (24:26)

Wir starten mit Kevin, Micha, Dogi, Tobi, Richard und Philipp in ein etwas unsortiertes Match. Es ist kein Feuerwerk, eher ein solides Kaminfeuer. Mal wir, mal Clara Zetkin. Keiner kommt richtig weg.

Als es 23:21 für den Gegner steht, nimmt Eutritzsch die erste Auszeit. Kurz sammeln, Blickkontakt, Nicken. Danach dasselbe Spiel nochmal bei 24:23. Und tatsächlich: 24:24. Die Halle hält kurz den Glühwein-Atem an.

Dann zwei Ballwechsel, die man später nur noch mit „ja naja…“ erklären kann. 26:24 für Clara. Ärgerlich. Aber am Ende doch etwas Musik drin.


Satz 2 – Santas schnelle Schlittenfahrt (25:6)

Kevin (Kapitän, Trainer & Außen – drei Funktionen, ein Mensch) zieht daraus Schlüsse. Nine kommt ins Zuspiel, Tom für Micha auf Außen. Und plötzlich läuft das Ding wie eine frisch geölte erzgebirgische Weihnachtspyramide.

Aufschläge drücken. Annahme sitzt. Zuspiel kommt. Angriff knallt.
3:0. 6:3. 16:6.

Die Gegenseite wirkt kurz so, als wäre da Baldriantee im Spiel. Auszeiten SG Clara? Keine Wirkung. Eutritzsch zieht durch, als gäbe es im Anschluss kostenlosen Glühwein vor der Halle.
25:9.

Ein Satz wie (fast) aus dem Bilderbuch. Und der leise Gedanke schleicht durch die Halle: Warum eigentlich nicht immer so?


Satz 3 – Last Christmas – we gave you the Satz (23:25)

„Läuft doch“, sagt man sich. Und bleibt so stehen.
„… Läuft doch nicht.“ Die ersten vier Aufschläge gehen verloren wie Weihnachtsgeschenke im Paketzentrum. 5:10. Clara hat plötzlich wieder Oberwasser, wir brauchen ein paar Ballwechsel, um uns aus dem Winterschlaf zurückzuholen. Bis 13:11 kämpfen wir uns ran. Ab da ist das Spiel ausgeglichen.

Am Ende führen Probleme in der Raumaufteilung und manchmal fehlende Blocksicherung dazu, dass wir nicht vorbeiziehen können. Bei 21:24 nimmt der Gegner nochmal Auszeit, denn Richard und Nine haben einen kleinen Lauf. Letzte Chance, letztes Aufbäumen, letzte Hoffnung. Es folgen zwei weitere Punkte über den Mittelangriff, als würde der Schuss im Glühwein jetzt so richtig zünden. Aber am Ende reicht der nicht, denn die Hallenzeit ist wohl ein noch härterer Gegner als jeder Mittelblocker:
Spiel vorbei. 2:1 Niederlage.

„Driving home for Glühwein“

 

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