oder Hobby trifft Leistungssport
Eigentlich hatten wir bei der Pokalauslosung auf ein Eutritzscher Derby gegen unsere 2. Mannschaft gehofft. Das Los bescherte uns aber den Tabellenzweiten der A1, die BSG Waldfrieden, die kürzlich unseren A-Männern eine schmerzliche Heimniederlage zugefügt hatten. O-Ton Kiri: „Ihr könnt heute Geschichte schreiben“. Nun ja, eher unwahrscheinlich, also hieß die Devise, das wird ein Bonusspiel, Spaß haben, nicht schlachten lassen und über jede gelungene Aktion freuen, denn das Spiel hatten wir uns durch erfolgreiche Auftritte im Pokal verdient. Trotzdem gab es beim Coach so ein leicht mulmiges Gefühl …
Im Nachgang völlig unbegründet, Eutritzsch hatte Bock, hatte Spaß und haute alles rein, nach jedem Ballwechsel, auch bei Punktverlust mit einem Lächeln, wenn man die Hand noch irgendwie an den Ball bekommen hatte. Der erste Punkt zum 1:2, ein in der A1 nicht zu verteidigender fluffiger Flutscher unseres Oldies, wurde drinnen und draußen gefeiert. Es gab trotz Davonziehen der Profis nie einen Hänger, tolle Aufschlag-Annahme, risikofreudige eigene Aufschläge, geile eigene Punkte nach gutem Zuspiel und so ging der erste Satz gefühlt mit 16:25 an uns. Die 2 zur Verfügung stehend Auszeiten wurden nur genommen um uns einfach zu puschen – weiter so.
Es gab keinen Grund zu wechseln, trotzdem die Ansage, dass im Laufe des Spiels jeder zu seinem Einsatz kommt, Hobbyliga-D geht über Ehrgeiz A1. Der Gegner nahm uns ernst und es war eine diebische Freude zu sehen, wie sie bei eigenen Punktverlusten mit sich haderten. Wir machten einfach so weiter, es gab keinen Einbruch, die Stimmung war in der Halle spürbar, die Mädels auf Feld 2 und die TT-Jungs unterbrachen immer wieder ihr Training mit Blick auf den Center Court. Der zweite Satz ging mit 25:10 an die Waldfriedler, klingt hoch, tat aber unsere Stimmung keinen Abbruch.
Im dritten Satz gab es den obligatorischen Positionsfehler und in Folge dessen vom 5:10 zum 6:18 den ersten kleinen Hänger. Aber wir hatten ja ein Ziel, keinen Satz einstellig abzugeben und das gelang mit vereinten Kräften schnell nach der 2. Auszeit zum letztendlich für uns erfolgreichen 11:25.
Eutritzsch feierte wie ein Sieger, das hat von außen richtig Spaß gemacht und ich denke auch allen auf der Platte. Wenn wir nur immer so spielen würden, oder anders gesagt, wenn ja, dann wird’s noch was mit der C.
Unsere A hat zugeschaut und geschiedst – danke – und kann ja in Meisterschaft und Pokal das Ergebnis aus der Hinrunde gegen freundliche und friedliche Waldmeister noch korrigieren, die Geschichte zu Ende schreiben.
die stolze Nr. 4
