….ter ihren Möglichkeiten. Da war es nun, das nächste Auswärtsspiel. Nach dem letzten Heimspiel, welches noch ganz souverän 3:1 gewonnen wurde, trafen sich nun alle Eutritzscher Volleyballer „pünktlich“ 18.30 Uhr motiviert in der Schkeuditzer Multifunktions-Turnhalle.
Sogar 2 ½ Fans fanden den Weg in die Flughafenstadt. Wobei dich der Halbe zwischenzeitlich im Klo einsperrte und nicht mehr raus kam 😉 Damit auch alles picobello aussieht, wurde in Vorbereitung auf dieses Extraklasse-Volleyballspiel von der Stadt Schkeuditz nochmal ordentlich der Hallenboden gereinigt. Nur vergriffen sich die Kollegen von der Reinigungsfirma womöglich beim Reinigungsmittel. Bohnerwachs statt PVC-Glanz. So kam der optisch sehr schön spiegelnde Hallenboden einer Eiskunstlaufbahn gleich. Ein von den Schkeuditzer Sportfreunden ausgelegter nasser Lappen konnte nur bedingt Abhilfe verschaffen. Das sowas bei unseren übervorsichtigen Deutschen-Hallenboden-Normen überhaupt erlaubt ist?!? Müssen wir mal bei unseren Hallenwart nachfragen.
Nun denn ging es ans Einspielen. Dabei fiel uns gleich die nächste „Besonderheit“ der Schkeuditzer Turnhalle auf. Die Halle kann die Bezeichnung „Multisport“-Halle in aller Ehren tragen. Der Designer des Bodenbelags, womöglich inspiriert vom Liniennetzplan der Leipziger Verkehrsbetriebe, hatte sich größte Mühe gegeben, dass auch jede Sportart ihre eigene Spielfeldfarbe und Größe bekommt… naja was will man machen außer sich damit abfinden, zumal es sich ja bei uns auch nicht einfach mit der Spielfeldlänge verhält.
Ansage zu Beginn: Wenige Fehler machen. Stellungsspiel beachten, da keine flinken „Rutsch“-Stellungs-Korrekturen möglich sind. Auswärtsspiel bedeutet nicht meckern über und mit Schiri. Alles klar, los ging es.
Irgendwie schien aber nix klar zu sein. Beim Stande von 15 zu 15 hatten wir sage und schreibe bereits 7 direkte Aufschlagfehler. Wenn wir einmal im Flow waren, brachten wir uns direkt mit einem Aufschlagfehler ins Hintertreffen. Vermutlich der Bodenheizung oder allgemeinen Thermik geschuldet, flogen die Bälle wie die nahegelegenen DHL-Flieger reihenweise ins Spielfeldaus. Zumindest vermuteten wir das, da man die Auslinie von der anderen Spielfeldhälfte nicht erkennen konnte. Pille legte zwischendurch beim schnellen Mittelangriff noch eine kleine Rutscheinheit hin. Sah schlimm aus, passierte zum Glück nichts. Eigentlich überlegen auf allen Positionen mussten wir bei 18:18 die erste Auszeit ziehen. Und weiter Aufschlagfehler über Aufschlagfehler, sodass es bis zur nächsten Schkeuditzer Auszeit auf ein 24:23 hinauslief. Den letzten Punkt sicherte sich dann auch noch der Gegner und wir verloren mit 25:23. Inkludiert von am Ende 12 direkten Aufschlagfehlern im ersten Satz.
Das Gute an so einer Aufschlagfehlerserie, man weiß direkt woran es gelegen hat. Also Fehler vermeiden. Dies gelang im 2. Satz besser. Wir zwangen die Schkeuditzer bei 11:17 und 13:20 zu Auszeiten. Am Ende noch etwas durchgewechselt konnten wir den Satz recht souverän mit 18 zu 25 für uns entscheiden.
Schnell rüber, Aufstellung so beibehalten und weiter so… naja denkste. Eine zwischenzeitliche 5-Punkte-Führung konnten wir zu einem 21 zu 19 Rückstand zaubern. Ja nichts ist unmöglich beim SV Eutritzsch. So fielen auch etliche Bälle auf die lange Sechs zu Boden, da diese durch des Liniennetzplan verwirrte Eutritzscher absolut falsch eingeschätzt wurden. Zusätzlich schlugen diesmal unsere Annahmedefizite uns ein Schnippchen und wir vergeigten diesen Satz wieder mit 25 zu 23.
Eieieiei… wie uns auch diese Fußball-WM zeigt, bedeutet die Favoritenrolle nix. Jeder kann jeden schlagen, egal wer auf dem Papier vermeintlich besser dasteht.
Im vierten Satz lief dann alles schief. Bereits 13:8 lagen wir zur ersten Auszeit zurück. Genervt und gereizt von unseren eigenen Unzulänglichkeiten haderten wir dann noch mit knappen und manchmal auch falschen Schiedsrichterentscheidungen, was uns am Ende völlig aus dem Konzept brachte. Die Stimmung war am Boden. Eigentlich müssten wir doch da drüber stehen und unser Ding durchziehen… aber eben nur eigentlich. Wie war nochmal die Anfangsansage: „Auswärtsspiel, bedeutet nicht meckern über und mit Schiri“. Und dann stand es schon 25:17
Am Ende schlugen wir uns selbst… die Köpfe zum spiegelnden Hallenboden gesenkt stellte sich selbst jeder die Frage: Spieglein, Spieglein auf dem Boden… wieso haben wir heute nicht den Finger gezogen? Die Scham aller nach dem Spiel hätte nicht mal in die Antonow nebenan gepasst. Zum Glück hatte unser Einbeiner-Crime eine vorgewärmte Kiste Hopfenblütentee im Kofferraum, welche die Gemüter wieder beruhigen konnte und einen noch versöhnlichen Abendausklang garantierte.
Fazit: Wenn wir unsere „normale“ Leistung abrufen, kann die Revanche zum Rückspiel gelingen. Die letzte Saison hat ja gezeigt, wenn wir mal etwas über unserer „Normalleistung“ spielen, kann auch den Lausbuben Angst und Bange werden… aber davon waren wir heute meilenweit entfernt.