Die Berg-Regen-Tour

Im Untergrund der Leipziger Innenstadt trafen sich in diesem Jahr 6 Eutritzscher Volleyballer kurz vor ½ 9 Uhr auf dem Tiefbahnsteig des Leipziger Einkaufszentrums mit Gleisanschluss. Erstmals hat der Zug nicht auf uns, sondern wir auf denselben gewartet, denn Leipzig ist seit Dezember letztes Jahres die 5. deutsche Stadt, die per Zug in der Tiefe durchquert werden kann. Die S-Bahn sollte uns in Richtung Halle bringen. Sie kam pünktlich in der kleinst möglichen Konfiguration von 3 Wagen. Die später Zusteigenden mussten ihre Fahrräder dann stapeln. Erinnerungen an die Muldetour vor Jahren wurden wach. Auf dem alten Gütergleis ging es Richtung Wahren, wo Steffen und Dieter den Triebwagen zum Halten brachten, um mitgenommen zu werden. In Schkeuditz stieß Matthias zu uns, jetzt waren wir vollständig. Die insgesamt 30 min Fahrzeit reichten kaum, das Altenburger Lager aus Olaf’s Packtaschen umzulagern. An Schmierung war nicht zu denken. Die verlegten wir dann auf den Bahnsteig des Haltepunktes Halle-Messe, nahe der Ortslage Kanena.

Der heiße aber gleichzeitig regennasse Start der Tour begann so mit einer ersten Ölung. Wir waren keine 1.000 m unterwegs, da überraschte uns in einem Vorgarten der besagten Gemeinde Stefan E. in affiger Verkleidung mit seiner allseits bekannten Geste. Nach kurzer fotografischer Bestandsaufnahme ging es weiter über Büsch-, Kron- und Sagisdorf nach Reideburg. In Dautzsch versperrte ein regenverstärkter Bach unseren Weg. Das gab Gelegenheit zum Absteigen und zur Auffüllung des Vitaminspiegels. Der Nebenarm des Reidebaches wurde schadlos genommen und wenig später erreichten wir die erste Bergwertung in Form der wenig radfahrerfreundlichen Fußgängerbrücke über die B100 in Zöberitz. Weitere 2,5 km später in Mötzlich war noch immer kein Getränkestützpunkt aufgetaucht. So griffen wird unsere Vorräte an. Michael und Olaf wurden sich hinsichtlich des Wurstverzehrs nicht ganz einig. Freddy kämpfte mit einer Birne, die sich in eine Flasche geflüchtet hatte.

Auf dem weiteren (Rad) Weg durch die strukturarme Agrarlandschaft nördlich von Halle holten wir uns kurzzeitig motorische Unterstützung durch ein traktorfahrendes Völkchen. Sie waren dann aber doch arg langsam, weswegen wir zum Überholvorgang ansetzten.

Nach weiteren 5 km erreichten wir endlich die erste Tränke. In Kütten war die Sportplatzbesatzung gerade mit dem Aufbauen der Gästeversorgung beschäftigt. Das Bier lief jedenfalls schon und die Würste lagen zumindest schon auf dem Rost. Unter dem Terrassendach der Sportplatzkneipe konnten wir erstmals Regenfreiheit verzeichnen. Die Sonne zeigt sich aber nur in Brillen- und Tubenform. Kaum saßen wir, war auch unser Gebisspfleger mir einer ersten Mundspülung zur Stelle. Ob der feuchten Kälte wollte das Bier aber nicht so richtig in uns hinein laufen. So setzten wir den Weg zum Wendepunkt Petersberg fort, wo uns die Mannschaft vom Pavillon Petersberg schon mit einer gepflegten Speisen- und Getränkekarte erwartete. Erwarten mussten wir auch die Ankunft von Matthias, der an diesem Tag seine Betriebstemperatur nicht erreichte und mit der 2. Bergwertung arge Probleme hatte. Die Küche versorgte uns mit den notwendigen Betriebsstoffen, wobei die Bedürfnisse der Crew ein breites Spektrum hatten. Während unser Küken Freddy unbedingt dem Milchreis frönen wollte, zeigte Dieter, was ein Mann in seinem Alter wirklich braucht. Olaf hingegen bevorzugte Liberösekost, aber bitte ohne Sahne.

Gut an – und abgefüllt konnten wir uns vom Höhepunkt der diesjährigen Tour Richtung Trebitz hinabrollen lassen. Das Ortseingangsschild zeigte sich in tiefer Ehrerbietung für uns. Aber auch Michael wollte uns unbedingt zeigen, wie bodenständig er eigentlich ist. Durch die Aue der Götsche radelten wir weiter über Wallwitz, Dachritz, Löbritz, Groitsch, Sennewitz und Döckritz nach Trotha. An der Giebichensteinbrücke erreichten wir die Saale. Dort fand die Birne endlich aus der Flasche. Die gastronomischen Möglichkeiten der Peißnitzinsel, die wir auf dem Weg entlang der Saale durch Halle durchquerten, ließen uns kalt. Es war leider kein Biergartenwetter.

Wenig später stieß Mark von der britischen Insel zu uns. Er war auf dem Weg nach Süden und wollte vorerst der Saale folgen. Unsere Betriebsstoffe jedenfalls mundeten ihm. Dort wo sich Elster und Saaleradweg vereinen bzw. trennen, mussten auch wir geteilte Wege gehen. Mark wollte noch Naumburg erreichen und auf uns wartete in Raßnitz Frau Uhri mit dem gedeckten Tisch. So kam es zu einem Abschiedsfoto und -umdrunk. Olaf überraschte mit einigen Einheiten seiner Rückenschule, während unsere jüngsten und ältesten Crewmitglieder sich ins Grüne betteten.

Die letzten 14 km über Ammendorf, Osendorf, Döllnitz und Lochau nach Uhrisdorf wurden ohne weitere Pause bewältigt. Dort ließ sich Uhri recht erschöpft nieder und bewegte nur noch seinen Mund. Das Grillen überließ er den anderen. Fliegel Junior und Senior sowie Mama und Laura Penndorf waren auch gekommen, um uns in Empfang zu nehmen. Die neue Getränkequelle musste Olaf in Betrieb nehmen. Temperaturbedingt mehr mundeten jedoch Kaffee und Glühwein von der Gastgeberin besser.

Fazit vom Tourguide – Trotz des kühlen und feuchten Wetters war die Tour auch in diesem Jahr nicht ungelungen. Das Ziel, ohne Kompott auszukommen, wurde zwar nicht erreicht. Das Bier wollte aber bei diesen Temperaturen nicht so richtig schmecken. Die nächste Himmel(Fahrrad)fahrt kommt bestimmt, die Route ist schon in des Guides Kopf. Wir werden wieder neue Wege erkunden und vor allem ein neues Ziel finden. Das verspricht

Euer Tourguide

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