Jeder der mich gut kennt, weiß das ich gern zurückschaue… Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell 365 Tage vergehen. Ob wohl wir jedes Jahr das gleiche Ziel verfolgen, überrascht es mich noch mehr, dass kein Jahr dem Anderen gleicht. Außer, dass ich es immer noch nicht gelernt habe ohne Zettel in der Hand meine Gedanken hier vor euch frei auszusprechen. Jedes Mal, wenn ich mit meiner Rede fertig bin, und in eure Augen schaue, denke ich „Was für geile Leute, was für ein geiler Verein“ und innerlich freue ich mich dann schon wieder auf das nächste Jahr mit euch.
Für mich persönlich war das Jahr 2023 ein sehr emotionales Jahr. Es begann gleich mit einem sehr prägenden Erlebnis, als ich mit Steffen, Nine und Kevin unsere Spende an die Wolfsträne übergeben habe. Wer meinen Bericht von der Spendenübergabe gelesen hat, weiß wovon ich spreche und versteht auch, dass der Name Wolfsträne nicht von irgendwo herkommt und wie richtig es von uns war, diesen Verein zu unterstützen.
Eutritzsch passt sich an und entwickelt sich weiter. Denn im Frühjahr haben wir begonnen unsere Idee mit der Sektion Tischtennis in die Tat umzusetzen. Es war eine gute Entscheidung, weil es den Eutritzschern/innen die nicht mehr Volleyball spielen können oder wollen die Möglichkeit bietet sich weiterhin sportlich zu betätigen und am Vereinsleben teil zu haben. Auch alte Eutritzscher welche aus gesundheitlichen Gründen den Verein schon vor langer Zeit verlassen haben, fanden auf diese Weise zu Eutritzsch zurück. Ein großer Erfolg für Eutritzsch.
Aber der aus meiner Sicht größte Knaller der Vereinsgeschichte passierte gleich nach der Sommerpause, als uns Herr Rosenthal in der Sporthalle besuchte und uns zum Sportverein des Jahres 2022 auszeichnete. Und besonders stolz hat es mich gemacht, wie cool, professionell und sportlich wir uns an diesem Abend präsentiert haben. Diese Art von Auszeichnung, ist etwas, was man für kein Geld der Welt kaufen kann. So etwas bekommt man auch nicht nur für außerordentliche gute sportliche Leistungen. Nein wir haben diese Auszeichnung bekommen, weil wir mit Herz und Verstand große Dinge bewegt haben. Ohne groß in der Öffentlichkeit auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen, haben wir selbstlos anderen Menschen Gutes getan. Glaubt mir, ich bin immer stolz auf euch und auf das was wir tun, aber diese Auszeichnung ließ meine nicht vorhanden Brust aufs doppelte anschwellen.
Danach hatte ich so das Gefühl, dass das der Startschuss für unser bevorstehendes Spendenturnier war. Die Organisation des Turnieres lief wie am Schnürchen. Man könnte es fast schon als Rutine bezeichnen. Jeder wusste genau was er zu tun hat. Die Worte „da gibt es ein Problem“ habe ich nicht einmal gehört. Es war eine riesige Welle von Euphorie Kreativität und Spaß an der Sache. Das das am Ende mit einer bisher noch nie erreichten Spendensumme von 4500,-€ belohnt wurde war das Sahnehäubchen auf der Torte. Und auf das Sahnehäubchen habt ihr noch eine Kirsche draufgesetzt. Denn mit euren Wichtelgeschenken für die Kinder habt ihr noch etwas ganz Persönliches an diese weiter gegeben. Und wie das bei den Kindern angekommen ist, davon habe ich mich mir heute Nachmittag selbst ein Bild gemacht. Im Kultursaal der LVB in der Angestraße waren Tische für viele Kinder festlich eingedeckt. Leider steckten viele Kinder und auch der Weihnachstmann im Feierabendverkehr fest. So begann die Veranstaltung recht schleppend. Die ankommenden Kinder umarmten Tante E herzlich und viele hatten auch kleine selbst gebastelte Geschenke oder selbst gemalte Bilder dabei. Die anwesenden Kinder stammen hauptsächlich aus Wohngruppen in denen sie betreut werden. Aus den unterschiedlichsten Gründen wurden diese Kinder aus ihren Familien genommen. Deswegen war der vordergründigste Wunsch der Kinder, wenn der Weihnachtsmann gefragt hat, der Wunsch nach Familie, Liebe und Geborgenheit… Die Namen der Kinder welche ich nur von den Wunschzetteln kannte, bekamen plötzlich ein Gesicht. Ich stellte mir immer wieder die Frage, welche Perspektive die kleinen Geschöpfe in unserer Gesellschaft haben und ob sie jemals die Chance bekommen in einer glücklichen Familie aufzuwachsen. Das ich Tante E im Hintergrund still und leise unsere Spende überreicht habe wurde da schon fast zur Nebensache. Dass sie sich riesig gefreut hat, war nicht zu übersehen. Und wieder von Emotionen geprägt, neigt sich das Jahr dem Ende. Es sind im nahen Freundeskreis und im Verein Dinge passiert, die mir gezeigt haben, auf welchem schmalen Grat wir uns tagtäglich bewegen. Ich möchte mir nicht anmaßen, Menschen in meiner Nähe schlaue Ratschläge oder Tipps fürs Leben zu geben. Aber eine Empfehlung wäre. Man muss nicht unbedingt immer Alles tun, um alle Menschen um sich herum zufrieden zu stellen und dessen Erwartungen bestmöglich zu erfüllen. Das kostet auf die Dauer viel Kraft und Nerven die man nicht immer hat. Meistens bezahlt man dafür einen sehr hohen Preis. Leider ist das oft die Gesundheit. Es tut gut, auch mal nein zu sagen, und damit meine ich nicht den Schnapps der hinein soll. Mit einem Nein verschaffen wir uns Zeit und damit Freiraum in dem wir uns auf das wesentliche im Leben besinnen können. Auf das, was uns zufrieden und glücklich macht und uns gut tut. Für mich ist das die Familie, Kinder, Enkelkinder, Freunde, und Dinge die ich gerne tue und die Spaß machen. Mir hilfts und vielleicht auch dem Einen oder Anderen. Ich bin jedenfalls dankbar und froh, dass alle meine Freunde noch da, und vor allem auch füreinander da sind. So dass wir Eutritzscherinnen und Eutritzscher, alle komplett, heute und hier gemeinsam diesen Abend verbringen können.

Ich wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit.

Euer Präsi

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