Himmelfahrt 2018 – 60 Jahre = 60 Kilometer
Das Eutritzschteam suchte die Jahre des Tourguides

Wie schon im Jahr zuvor ließ der Tourguide auch in 2018 zahlungspflichtige Gehhilfen für die diesjährige Männertagsradtour nicht zu. Das Eutritzscher Peloton sollte die 60 frisch gesammelten Jahre des Tourguides im wahrsten Sinne des Wortes erfahren. Dazu trafen sich 8 Eutritzscher Volleyballer und ein Gastspieler um 9 Uhr am Eingang zur Pferderennbahn. Das Wetter war uns wie schon recht häufig an diesem Tage wohl gesonnen.

Gastspieler Peter sorgte für die mentale Vorbereitung mit Büchsenware. Wer schleppt schon gern unnötig Ballast mit. Pünktlich, weil sich Uhri ab sofort elektrischer Unterstützung bediente, starteten wir entlang der Pleiße in Richtung Süden. Durch den Wildpark fuhren wir zum Kees’schen Park und schwenkten durch Gautzsch nach Oetzsch, um nach den ersten 10 Kilometern bald Reuters Fahrradeck zu erreichen. Dort war ein erster Boxenstopp vorgesehen. Dank der frühen Stunde fand sich noch ein Tisch für das Peloton. Der Geschmack des Bieres wurde leicht durch den Himmelfahrtsaufschlag für dieses essentielle, isotonische Kaltgetränk getrübt. Beim Blick in das noch leere Festzelt, wo sich ein Alleinunterhalter an Musik versuchte, kamen in Manfred Erinnerungen hoch, die ausdrücklich hier nicht beschrieben werden sollen.

Bald brachen wir wieder auf und querten Pleiße und B2/95 über die erst im vergangenen Jahr eingeweihte Neuseenlandbrücke. Auf dann schon bekannten Wegen querten wir die aufgefüllten Flächen des ehemaligen Espenhainer Tagebaus und erreichten an dessen Südostrand dann das gleichnamige Dorf. Wir passierten den alten Ortskern und nutzen im Zusammenhang mit dem Neubau der A72 errichtete asphaltierte Verbindungswege, um zur Kahnsdorfer Landbrücke zu kommen. Nach einer schönen Abfahrt in das Kahnsdorfer Restloch hinein passierten wir jene Stelle, wo uns vor Jahren zu Himmelfahrt ein KRAS als Bildhintergrund diente. Die Seen auf beiden Seiten der Landbrücke luden zum Bade ein. So konnten wir auch in diesem Jahr der Tradition des Himmelfahrtsanbadens treu bleiben. Uhri versuchte es erst mit Hose, fand dann aber, dass das Wasser auch ohne warm genug ist. Dem Aufwärmen dient auch Frischobst aus der Flasche.

Nach dem alle hinter den Ohren wieder trocken waren, passierten wir die Strandstraße von Kahnsdorf, wo sich die Villenbauer um den Uferstreifen streiten – schön ist anders – und schwenkten am südlichen Ortsrand in Richtung Großzössen. Dort erschien einer Fata Morgana gleich am Horizont unser ältestes Vereinsmitglied Horst und überraschte das Peloton auf dem “Platz der verlorenen Orte” mit einem Kasten Bier aus dem Kofferraum seines Fahrradsubstitutes. In der Schutzhütte des Platzes konnten wir das Helle aus Altenburg genießen und uns gleichzeitig über die Braunkohlenvergangenheit der Region informieren. Lange hielten wir uns jedoch nicht auf. Zwar sollen 7 Bier eine Mahlzeit ersetzen, den Hunger stillen sie jedoch nicht.

So zogen wird über Eula weiter in Richtung Thierbach. Das dortige, leider dem Verfall preisgegebene Schloss ließen wir rechts liegen und rollte in Richtung “Fliege” aus. So heißt der dortige Gasthof im Volksmund, der zu den wenigen gehört, die in dieser Region in den Dörfern noch geöffnet haben. Der Freisitz war voll mit Himmelfahrern, so zogen wir in die Gaststube und ließen uns das Mittagessen von Köchin und Inhaberin Manuela schmecken. Manfred konnte über das tatsächlich vielfältige Angebot der Speisenkarte das Kopfschütteln gar nicht wieder lassen.

Nach angemessener Pause radelten wir frisch gestärkt über Hainichen, Kömmlitz und Oelzschau nach Störmthal. Am südlichen Ortsrand empfing uns der neu gestaltete Aussichtspunkt in das Störmthaler Restloch des Espenhainer Tagebaus und lud zu einer kurzen Pause mit Fotoshooting und Vitaminspritze ein. Nach dieser erfolgreichen Pulssenkungsmaßnahme bewegten wir uns am Rand des Tagebaus in Richtung Güldengossa, ließen das Sportlerheim von Störmthal rechts liegen, wurden aber von der Eierkuchenbäckerei ausgebremst. Die bot neben Flaschenbier auch bequeme Sitzmöbel für die schon durch 50 km geschundenen Hintern an. So ließen wir uns zu einer letzten Pause hinreißen, ehe wir gegen 15:30 zur letzten Etappe nach Probstheida starteten.

Am Ende des Weges über Liebertwolkwitz und Holzhausen erwarteten uns eine gedeckter Tisch und ein angeheizter Grill sowie reichlich kaltes Altenburger Helles. Birgit und Laura hatten ganze Arbeit geleistet. Auch Horst hatte sich schon eingefunden. Er musste ja unbedingt noch seinen Jägermeister an den Mann bringen. Am Ende der Tour waren allen die 60 Kilometer, 255 Höhenmeter und 1286 kcal Energieverbrauch anzumerken, so ruhig blieb es zum Himmelfahrtsausklang schon lange nicht mehr. Auch der Guide war ziemlich abgeschlafft, was aber bei ihm weniger an den Kilometern, sondern an den Promillen lag. Einen Höhepunkt gab es jedoch. Das Peloton entschädigte den Tourguide für 52 Jahre SV-Eutritzsch-Mitgliedschaft und 8 zuvor wenig ausgefüllte Lebensjahre mit einem Ledermann. Prerow kann kommen!

Fazit vom Tourguide: Das Wetter war prima. Die Tourlänge brachte diesmal nicht den elektrischen Uhri, aber den Rest an die Grenzen. Die kommende Himmel(Fahrrad)fahrt ist schon gebongt. Es gibt da einen, der uns unbedingt empfangen will. Ob er weiß, was ihn erwartet? Nach heutigem Stand werden wir uns nach kurzer Bahnfahrt eine Runde geißeln, um dann bei Günther ins Dorf einzufallen. Das garantiert euch

Euer Tourguide

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