Mit hängen und würgen. Das perfekte Chaos!

Am Mittwoch, den 12. Oktober 2011 war es mal wieder soweit. Zu Gast beim SV Eutritzsch diesmal die VCL Spätstarter.

Unser Ziel war es bei der aktuell spannenden Tabellenkonstellation, unseren Spitzenplatz zu festigen und den Gegner mit neuen taktischen Kombinationen zu zermürben. Die hervorragende Stimmung in der Arena ließ auf ein mitreißendes Spiel hoffen. Nach einigen urlaubs- bzw. verletzungsbedingten Ausfällen in den letzten Spielen konnte der Coach wieder auf einen fast vollständigen Kader zurückgreifen. Leider ist unserer Star-Mittelangreifer aufgrund einer hartnäckigen Sprunggelenksverletzung noch immer zum Zuschauen verbannt. Gute Besserung Marcus!

Unsere Gäste vom VCL, die zu Beginn der Hinrunde ihrem Namen mit drei Aufeinanderfolgenden Niederlagen alle Ehre gemacht haben und sich nur zögerlich ihrer Bestform näherten, hatten die letzten drei Ligaspiele gewonnen und hätten mit einem Sieg zur Spitzengruppe aufschließen können. Somit hätte allen klar sein müssen, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden wird.

Und dann ging es los; das souveräne Alt-Eutritzscher Schiedsrichter-Duo pfiff an zum ersten Satz. Nach einigen ausgeglichenen ersten Minuten, in denen beide Mannschaften Probleme hatten, ins Spiel zu finden, konnten wir uns einige Punkte Vorsprung erarbeiten und diesen Satz letztendlich mit ca. 25:17 für uns entscheiden. Die neu eintrainierten Angriffskombinationen waren für die Zuschauer vermutlich nur mit viel Fantasie zu erkennen.

Für den zweiten Satz hatten wir uns vorgenommen, mit mehr Souveränität und Zielstrebigkeit besser ins Spiel zu finden und den Gegner zu dominieren. Unser Spiel wurde allerdings alles andere als souverän, für Außenstehende sah es wohl eher so aus, als befänden wir uns zeitweise im Zustand völliger geistiger Umnachtung. Die Anzahl der unnötigen Fehler in der Verteidigung und die mangelnde Präzision und Durchschlagskraft im Angriff sorgten dafür, dass wir relativ schnell einem deutlichen Rückstand hinterher liefen. Der Wechsel des Zuspielers sowie zwei Auszeiten unsererseits konnten nicht verhindern, dass wir den zweiten Satz verdient mit ungefähr 18:25 abgegeben mussten.

Dritter Satz – alles war wieder offen, der Coach versuchte, uns diesmal ohne Wasserflaschenwurf ausreichend zu motivieren. Und tatsächlich spielten wir ein klein wenig konzentrierter und konnten nach mehrfachen Führungswechsel den dritten Satz mit 25:23 knapp für uns entscheiden. Auch in diesem Satz machten wir uns das Leben durch viele Fehler und Konzentrationsschwächen unnötig schwer. Der Höhepunkt dieses Satzes war nicht etwa eine gelungene Angriffskombination, sondern ein froschähnliches Ausweichmanöver unseres Liberos Olaf, als er einem auf ihn zukommenden in Richtung Aus triftenden Ball furios ausweichen konnte.

Der entscheidende vierte Satz war an Dramatik kaum zu überbieten. Wiedereinmal konnten wir unsere gewohnte Spielstärke nicht entwickeln. Die Führung wechselte mehrfach bis sich gegen Ende des Satzes der VCL etwas absetzen konnte. So standen wir beim Stand von 20:24 mit dem Rücken zur Wand, ein Tiebreak war schon kaum noch zu vermeiden. Doch durch die präzisen, mit kontrolliertem Risiko geschlagenen Aufschläge vom Coach, gepaart mit den immer stärker werdenden Außenangriffen, konnten wir uns wieder auf 24:24 rankämpfen. Anschließend hatten beide Mannschaften mehrfach die Chance, den Satz für sich zu entscheiden. Letztendlich hatten wir mit 30:28 das bessere Ende und waren froh, unter tosendem Applaus und Trommelwirbel unseren vierten Saisonsieg und den Ausbau der Tabellenführung feiern zu können.

Alles in allem war es ein sehr faires Spiel, welches eher von der Spannung als vom hochklassigen Volleyball lebte, aber am Ende ist es auch wichtig, solche Partien zu gewinnen. Vielen Dank auch an unsere Fans und an die beiden Unparteiischen, die von den Akteuren auf und neben dem Platz die wohl beste Leistung abgeliefert haben. So ist es auch ihnen zu verdanken, dass es das erste Spiel seit langem war, das ohne größere Schiedsrichterdiskussionen auskam 😉

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