Diese Redewendung kommt von den Ringern und ist rund 3000 Jahre alt. Könnt ihr auch im Ilias vom alten Homer nachlesen. Wer seinen Gegner dreimal in die Knie zwang, war der Sieger. Heute braucht man dazu 3 Gewinnsätze und manchmal ein noch halbwegs schmerzfreies Knie.
In die Knie zwingen, das war der Plan. Es war angerichtet, Eutritzsch I wollte nach langen Jahren des Darbens in der D zum Gruppensieg und Aufstieg mit einer Party zu Hause die geile Saison mit einem Sieg vorzeitig abschließen. Doch danach sah es nach Satzbeginn diesmal gar nicht aus. 0:8, nichts klappte, kam mal eine Annahme, ging das Zuspiel schief, kam das doch noch halbwegs ging der verunsicherte Angriff ins Netz oder in den in den Block von verdutzt lächelnden Leos. Auszeit beim 4:14, unser Coach hatte Galgenhumor: „Was läuft gut? Wir haben noch keinen Aufschlagfehler gemacht.“ Das sollte sich im Spielverlauf noch ändern. Mit 15:25 wateten wir knietief aus dem Sumpf unseres verlorenen Selbstbewußtseins vom Feld. Unsere einzige Hoffnung, wir waren im Hinspiel nach 0:2 Satzrückstand doch noch als Sieger vom Platz gegangen.
Trotz unseres grottigen Anfangs, stand die Halle hinter uns, die A stellte ihr Training ein und trommelte uns die aufkeimende Ratlosigkeit aus den Köpfen. Unser Coach hätte wohl, wie einst, eine 2 Liter volle PET-Wasser-Flasche mit Wucht auf dem Boden zerschmettern lassen sollen, aber das ist ja heute nicht mehr erlaubt.
Auf in den 2. Satz, wir lagen ständig zurück, aber diesmal nur knapp. Der Coach versuchte immer das Positive zu betonen, nichts übers Knie brechen, Pünktchen für Pünktchen Selbstvertrauen sammeln und zurück ins Match finden. Beim 17:16 gingen wir das erste mal in Führung und gewannen den Satz mit 25:19. Immer noch verkrampft, aber wir waren wieder im Spiel.
Im 3. Satz ging es nach 3:9 Rückstand hin und her, am Ende bekamen wir wieder weiche Knie und verloren das Ding mit 22:25.
Die Halle stand hinter uns, in anderen Arenen hätten sie sicher gepfiffen. Wir wollten das Ding gewinnen, das war diesmal der Schlüssel. Die Leos waren besser, lockerer und fair bei knappen Entscheidungen. Zum Satzende zog unser Coach alle Register, der Präsi musste ran, Position 5-4-3 für einen Kurzeinsatz, Doggi als Läufer 6, es ging auf. Mit schlotternden Knien retteten wir uns mit 27:25 in den 5. Satz.
Tiebreak, wir hatten diese Saison bis dahin alle 3 gewonnen. Seitenwahl, die Leos wählten die Verliererseite, um auf der Gewinnerseite den Tiebreak zu beenden. Wenn sie sich damit mal nicht ins Knie geschossen haben? Wir nutzen die Seite zur 8:6 Führung. Seitenwechsel, Rückstand 9:10, doch dann 5 Punkte in Folge, davon einer fürs Volleyball-Anatomie-Raritätenkabinett. “Draufhaun kann jeder Idiot” – frei nach einem Eutritzscher Volleyball-Philosophen. Wir gingen 14:10 in Führung und krampften das Ding mit 15:13 nach Hause – Sieg, Gruppensieg, Aufstieg, Endrunde.
In 2 Woche gegen gastfreundliche Milbomaten folgt die Kür, unbelastet, vielleicht nochmal mit mehr Lockerheit. Es war eine geile Saison, eine coole Mischung aus Alt und Jung – Dick und Dünn, wenn Lukas, Sven, David uns dann noch/ wieder verstärken, muss die C sich warm anziehen 😉
Danke an alle, die uns dabei begleitet haben, unsere Schiris, unser Coach unsere Fan Base mit Trommel, Krankentransporter und die Ersatzbank.
Haltet Euch den 16.03. frei, Endrunde mit unseren A-Männern auf dem Weg zum Pokalsieg.
Die Nr. 4
PS: bei der Endrunde erzähle ich Euch einen meiner Lieblingswitze vom alten Mann, einem Eimer Wasser und seinen Knien 😉