Am Donnerstag, den 16.05.2024, hatte Eutritzsch I mal wieder Dienst. Es ging zum SV Nordstern Podelwitz, in deren düsteren Hallen der Geist längst vergangener Tage schlummerte. Die Decken niedrig, die Gänge schmal, und ins Innere verirrten sich nur wenige Sonnenstrahlen. Doch zwölf furchtlose Eutritzscher machten sich auf in den Berg, um die vorgegebene Arbeitsnorm zu erfüllen.

Für den ersten Vorstoß in den Berg stellte unser Steiger und Trainer Steffen H. eine motivierte Gruppe zusammen: Zuspieler Dogi, die Mittelangreifer Benni und Richard, die Außenangreifer Kevin und Tom-Henri, Diagonalangreifer Lukas und der unerschütterliche Libero Daniel. Ein Team mit ganz unterschiedlichen Stärken sollte Eutritzsch voranbringen. Doch der Beginn war holprig, wie der ruckelnde Start eines alten Förderbandes. Dreimal erlebten wir einen 5-Punkte-Rückstand, nur um uns dann heldenhaft zurückzukämpfen. Doch leichte Unstimmigkeiten in der Annahme ließen uns stolpern. Schließlich stellten wir auf einen Dreierriegel in der Verteidigung um, und unsere Leistung stabilisierte sich. Der Satz endete mit einer knappen Schiedsrichterentscheidung bei 26:24 für die Podelwitzer. Ob der Ball nun auf der Linie oder aus war, werden wir wohl nie erfahren.

In der Pause motivierte der Trainer das Team und schickte uns danach noch tiefer in den Berg. Doch auch der zweite Satz begann katastrophal. Es war, als ob wir in einem engen, steilen Schacht feststeckten, denn der Rückstand wuchs auf 7 Punkte. Doch wie echte Bergarbeiter kämpften wir uns mit mächtigen Blöcken am Netz und erfolgreichen Aufschlagserien zurück ins Spiel. Mit vereinten Kräften und unermüdlichem Einsatz gewannen wir den Satz 22:25 und brachten die wertvollen Punkte zurück an die Seitenlinie.

Für den nächsten Satz wurde das Team mit einer frischer Kraft ausgestattet: Micha kam für Tom-Henri auf Außen ins Spiel. Aber auch auf der Gegenseite gab es einen markanten Wechsel, denn die Schiedsrichterin verwandelte sich in die Zuspielerin des Gegners. Dank des von uns gestellten zweiten Schiedsrichters Uhri war die Spielleitung aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Wir starteten beflügelt von den vorherigen Erfolgen und zwangen den Gegner in eine frühe Auszeit bei einem Stand von 3:10. Doch plötzlich schien es, als ob der Stollen vor uns einbrach. Jeder Schritt nach vorn war wie drei Schritte zurück. Das Spiel wurde vom Gegner gedreht, und der Rückstand wuchs auf 19:13. In einem letzten verzweifelten Versuch, den Gegner aus dem Tritt zu bringen, verzichteten wir auf unseren Libero, doch das reichte nicht aus. Wir verloren den Satz mit 25:20 und damit wichtige Meter zur Produktionsvorgabe für diese Schicht.

Es blieben nur noch wenige Minuten bis zum Dienstende, und so lag Spannung in der Luft des vierten Satzes. Wir hatten die Hoffnung, bei einem Satzgewinn über die kleinen Punkte das Spiel für uns zu entscheiden. Wir starteten dynamisch mit Tom-Henri als Diagonalangreifer und mit starken Mittelangriffen und -Blocks. Doch die Zeit war unser größter Feind. Beim Stand von 13:14, als wir das Oberwasser hatten, läutete die Förderglocke und zwang uns zum Rückweg.

Letztlich verloren wir das Spiel also mit 2:1 nach Sätzen. Doch trotzdem gingen wir als gestärkte Mannschaft aus dieser Schicht hervor. Wie Bergleute, die den Schacht sicher verlassen, hatten wir uns den Herausforderungen gestellt und viele positive Tendenzen in unserem Spiel entdeckt. Der Abstieg in die düstere Halle von Podelwitz mag uns den Sieg gekostet haben, aber unser Teamgeist und unsere Entschlossenheit waren gestärkt.

Und damit war „Schicht im Schacht“.

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