So da war es nun, unser erstes Punktspiel nach Micha’s Abgang. Pünktlich 19.15Uhr trafen sich fast alle Eutritzscher (Jochen hat sich irgendwo auf dem Jakobsweg verlaufen, war aber über Liveticker nah am Geschehen/ Libero war beim Fußballtraining->kein Kommentar) zum Auswärtsheimspiel gegen die Erste von Azubi, um sich 19.30 Uhr in der Halle Warm zu machen. Gefühlte halbe Stunde später, stand dann endlich mal das Netz, sodass endlich 20.00 Uhr zur Primetime angepfiffen wurde.

Unsere Außenpeitsche Kreim konnte nach seiner Verletzungspause auch wieder sein Comeback feiern und was für eins. Durch eine Umstellung fungierte er diesmal als Diagonalangreifer, Freddy und Sascha auf Außenangriff und Markus mit Steve auf Mitte(=Lieblingsposition von Steve), Christian im Zuspiel.

Den ersten Satz begannen wir wie die Feuerwehr. Nahezu alles gelang. Hinterfeldpass auf Kreim…bummm….Kopfpass auf Kreim kabumm. Aufschlagserie von Freddy. Das lief bis zur 8:1 Führung und Auszeit Azubi. Doch plötzlich vielen wir ins Eutritzscherloch. Über 10:3 / 11:6 / 13:8 / 13:13 / mussten wir auf einmaleinen Rückstand (14:16 / 15:18) hinterher rennen. Nach dem letzten Katastrophenpokalspiel hatten wir uns noch ein was besonders vorgenommen: Stimmung machen, egal ob Fehler passieren und unabhängig vom Spielstand. So strampelten wir uns aus dem Formtief, wie die Maus aus der Sahne. Schafften den Anschluss über 18:19 / 21:22 in die heiße Phase zum Satzende. Ein-zwei Absprachefehler und zack stand es 21:24. Ein Ass, 22:24. Ein Monsterblock, 23:24. Ein Außenangriff 24:24. So, wieder alles offen, was für eine Aufholjagd!! Dann wieder ein starker Angriff von Azubi 24:25, alles kein Problem. Doch dann…. Aufschlag Gegner, Annahme, Zuspiel Mitte,…… ein Schrei der das Mark erschüttert. Markus hat sich bei seinem Anlauf das Knie verdreht. Ohne Fremdeinwirkung, anderthalb Meter weg vom Netz. So das war’s nun. Satz dahin (24:26), doch dies interessierte niemanden. Wildes Gewusel, Sanikasten geplündert, Krankenwagen angerufen, welcher dann auch nach gut 8 Minuten da war. An dieser Stelle ein ganz großes Lob und Dankeschön an unsere Eutritzscher Frauen, welche sich sehr hingebungsvoll um die ärztliche Erstversorgung kümmerten.

15-20 Minuten später……… Soooooooooo (so viele Oh’s um die Situation zu beschreiben gibt’s nicht)……….Matchplan dahin, dachte sich der Trainer. Die bittere Pille müssen wir jetzt schlucken. Jetzt musste improvisiert werden. So kam unser neuer Außenangreifer Pille (Philipp) zu seinem Spieldebüt. (keine Angst, er wurde nicht geschluckt) Aber nicht auf Außen-, sondern auf Mittelangriff. „Was ICH????“. Ja, mit großen Augen und dann lachend nahm er es hin. Ihm, ja uns allen blieb nicht viel übrig, als es zu nehmen wie es kommt. Und das war auch die Devise für das restliche Spiel.

Jetzt mit Freddy und Marcel auf Außen, Christian Zuspiel, Kreim Diagonal und Steve mit Pille auf Mitte. Also nun mit zwei Mittelangreifern, die eigentlich keine Mittelangreifer sein wollen. Klar war, dass sich diese Umstellung jetzt erst mal einstellen muss. Und klar ist auch, dass sie nach der Verletzung von Markus auch so noch die restliche Saison funktionieren muss. Unsere Neufindungsphase nutzte Azubi eiskalt aus und konnte gleich zu Beginn sich mit 6:12 absetzen. Im Laufe des Satzes konnten wir unsere Startschwierigkeiten und die Gedanken an die Verletzung abschütteln. Dennoch gelang uns keine Aufholjagd. Der Satz ging mit 19:26 an Azubi.

Für den dritten Satz schworen wir uns noch einmal gemeinsam ein. Getreu dem Motto „Alles oder Nichts“ und „Für Markus“. Nach leicht holprigen Start und starker Aufschlagserie der Gegner die erste Auszeit bei 3:6. Thema vor allem: Disziplin beim Stellungsspiel, denn wir hatten es zu 80% mit Diagonalangriffen zu tun. Unsere Auszeit zeigte Wirkung, zumindest begegneten wir Azubi jetzt wieder auf Augenhöhe und schafften das Blatt auf 7:6 zu drehen. Auszeit Azubi. Da sich die Auszeiten heute als effektive Waffe herausstilisierten, setzte sich Azubi  wieder ab. Ja dann zogen wir halt wieder den Joker mit der Auszeit (9:12), scheint ja gut zu funktionieren. Thema wieder: Konzentration bei den Basics, Stellungsspiel beachten. Und tatsächlich klappte es wieder. Wir überholten Azubi und setzten uns mit 15:13 ab, bis dann Azubi seinen letzten Auszeitjoker zog. Dieser stach dann aber nicht mehr so effektiv, weil wir es dann auch (nach dem ein oder anderen Wachschüttler) endlich verstanden hatten, wie wir uns in der Feldabwehr zu stellen haben (Gruß an Marcel 😉 ). Zusätzlich spielten alle überlegt, bei unpräzisen Pässen wurde gelegt, Freddy schlug den Gegner gezielt an, Marcel kam mit seiner Linkstatsche immer wieder auf Linie durch und sogar unsere (neuen) Mitten zeigten ungeahnte Block und Angriffsqualitäten. Der Satz ging mit 25:22 an uns. „Ja geht doch“!!!

Voller Schwung wollten wir in den vierten Satz starten. Vorher musste der Interimscaptain zum Schiri. Durch Verzögerungen beim Feldaufbau und der Verletzung, war es jetzt schon ganz schön spät. Genau genommen 21:25 Uhr und die Hallenzeit geht nur bis 21:45 Uhr. Mit der Hoffnung auf Einfühlungsvermögen und Menschlichkeit des Hallenwartes ging es in den Satz. Der Start war fast so gut wie der im ersten Satz. Azubi zog bei 6:4 die erste Auszeit. Diese half aber nix. Wir spielten weiter unseren Stiefel, konnten uns zwischenzeitlich mit 3 Punkten (9:6 / 10:7 / 11:8) absetzen. Dann aber eine Aufschlag- und Blockserie von Azubi. Wir mussten eine Auszeit nehmen (11:10). Leider hatten die Auszeiten ihren Wirkungsgrad anscheinend aufgebraucht, denn Azubi machte bis 11:12 weiter, ehe wir endlich wieder einen Wechsel verbuchen konnten. Nun wieder eine Serie von uns 16:13, es wurde um jeden Ball gefightet. Steve zeigte als neuer Mittelblocker alte Liberoqualitäten, auch Pille war sich für keinen Hecht zu schade. Die Punkte gingen hin und her 16:15 / 18:16 / 19:17 und dann Abpfiff. Ja richtig gelesen, Abpfiff. Die Eutritzscher Feldspieler und Fans schauten sich an. Eine Richtung Hallenuhr wild gestikulierende Alkoholfahne stand am Spielfeldrand und nuschelte was von Feierabend. Alle Erklärungs- und Bestechungsversuche mit dem Hallenwart, wenigstens den vierten Satz zu Ende zu spielen, liefen ins Leere. Und wie steht es in der Hobbyligaordnung unter Punkt 16 so schön „Sollte es ohne Anfangsverzögerung zur Überschreitung der Hallenzeit kommen, welche den Abbruch des Spiels zur Folge hat, wird der aktuelle Spielstand bewertet. Der angefangene Satz geht nicht in die Wertung ein.“

So….nun….das war die größte aller bitteren Pillen, die am heutigen Abend geschluckt werden musste. Nach Verletzung und mit Notbesetzung zurückgekämpft und dann das!

Aber wem kann man nun einen Vorwurf machen? Uns, weil wir Markus nicht gleich vom Feld geschoben haben? Dem Gegner, der etwas lange mit dem Netzaufbau beschäftigt war? Oder der Hallenwart, der kein Verständnis für sportlichen Ehrgeiz hat? Da das Spiel ansonsten wirklich sehr, sehr fair von beiden Seiten geführt wurde, bleibt ja eigentlich nur der Letztgenannte als Buhmann des Abends zu benennen. Viele Freunde hat er sich definitiv nicht gemacht. Naja, haken dran.

Was bleibt ist die Verletzung unseres Captains, einer Säule unsere Mannschaft und die Erkenntnis, dass das Fehlen mit viel Kampf und Teamgeist auf den Schultern aller kompensiert werden kann. Genau hier werden wir bei den nächsten Spielen anknüpfen müssen, denn was bleibt uns auch anderes übrig, als die bittere Pille zu schlucken. Mal schauen, vielleicht kann unser Langzeitverletzter Andre bald wieder unser Team unterstützen…..

Ein großes Dankeschön an die Fans, die uns mit laustarker Unterstützung über den Abend getragen haben und selbst auch eine Säule des Teams darstellen. Es fühlte sich an wie ein Heimspiel 😉

Der Coach

PS: Gute Besserung MW 15!

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