Die kleine Gemeinde Tauchitzsch, zwischen Leipzig und Taucha auf einem kleinen Endmoränenhügel direkt an der Parthe gelegen, fiebert wie jedes Jahr dem Totensonntag entgegen. Nicht um der Ahnen und Urahnen auf dem kleinen Gottesacker inmitten der Gemeinde zu gedenken, zu trauern und diese mit allerlei mehr oder weniger stacheligen Grünzeug zu bedecken, sondern um Volleyball zu spielen. Man(n) muss halt wissen: Alle Tauchitzscher sind seit Jahrzehnten am hohen Netz Ballkünstler aus Passion.

Da der Weg bis in die benachbarte Großstadt doch recht beschwerlich ist, waren zur Eröffnung nur 3 Tauchitzscher Senioren (Steffen K., Horst und Olaf P.) pünktlich zur Stelle. Doch die kurzzeitig einsetzende Nervosität der Vorhut legte sich rasch, da aus dem kühlen Sonntagmorgen noch die  Tauchaer-Tauchitzscher Verstärkung Detlev, Peter und Jens (Schmitdi) sowie die Oldi-Liberöse und uns Uhri hinzukamen. Das Team war komplett. Im Vorfeld hatte bereits Horst’s Junior abgesagt. Hatte „Schulterblatt“… Was soll das nur werden, wenn die Jungspunde unter den Ollen erst mal in unser Alter kommen. Horst meinte: „Von mir hat er’s nicht…“. Recht hat er.

Kaum in der Leplayhalle angekommen, blieb nicht viel Zeit zum Erwärmen oder Dehnen, denn wir mussten gleich das erste Spiel schiedsen. Es spielten die ollen Tannen aus Talheim gegen das Stadt-Team, eine vom Volleyball-Stadtverband bunt zusammengewürfelte Mannschaft. Das war ein für die frühen Morgenstunden (ca.10.00 Uhr) recht schnelles und ansprechendes Match. Wie sich am Schluss herausstellen sollte, das dies das „Endspiel“ sein. Modus bei den 6 Mannschaften war jeden gegen jeden. Die ersten beiden Spiele für die nunmehr zum zweiten Male gemeinsam auf dem Parkett stehenden Tauchitzschern war gegen die beiden Protagonisten des Eröffnungsspiels… Dumm gelaufen, da wir teilweise halbwach, teilweise verkatert (Grüße in die Partestadt) diesem Tempo (noch) nicht so richtig gewachsen waren. Es wurden beide Spiele (jeweils 2 Sätze bis 25) verloren. Doch die 8 Ollen ließen den Kopf nicht hängen, gab´s doch was vom Vorjahr zu verteidigen: den Bronze-Platz. So wurde das 3. Spiel gegen die Kletterkünstler aus Waltersdorf, die sich zum Totensonntag anscheinend nicht an den Fels sondern (nur) auf’s Parkett trauten, bestritten und letztlich klar gewonnen.

Zwischendurch gab’s Seniorentee sowie leckere Seniorenteller vom reichhaltigen Buffet, welches wieder liebevoll von Petra betreut wurde. Denn wenn erst der Schaum aus dem Seniorentee bis in die geschundenen Gelenkkapseln durchgelaufen ist, die Knochen also sprichwörtlich geölt wurden, dann gibt’s kein wehleidiges Halten mehr; dann haben sich alle Zipperleiden in Wohlgefallen aufgelöst…

Doch dann wurde es so richtig ERNST: das Match gegen die Volleyball-Dinos stand auf dem Plan. STOV. Gefühlte 600 Jahre gegen ca. 350 Jahre Volleyballerfahrung; der Hallenboden bog sich unter dieser Last; die Antennen verneigten sich ehrfurchtsvoll. Der erste Satz ging für Tauchitzsch knapp verloren; wir waren eben vom Alter her insgesamt zu schmalbrüstig. So half nur noch unsere Wunderwaffe als taktische Geheimvariante – rauf mit dem Altersschnitt auf dem Feld, d.h. HORST als Mittelblocker rein. Der Satz wurde tatsächlich klar gewonnen. Ein Kommentar erübrigt sich. Auch im letzten Spiel gegen …(vergessen) gab es ein spannendes 1:1. Am Ende wurde leider der Platz auf dem Treppchen um wenige Pünktchen, die wir bei STOV im 1. Satz „liegen gelassen“ haben, verpasst. Doch immerhin: 4. Platz als kleines Tauchitzscher Völkchen im Volleyball verrückten Leipzig….ein Erfolg war’s und kein Trauerspiel.

Da wir ja nun ein Jahr Zeit haben, zu trainieren, bleibt uns Tauchitzschern die Chance, im nächsten Jahr wieder erfolgreich und verletzungsfrei anzugreifen. Grüße an unsere Jungspunde, den Tauchaer-Tauchitzschern und gute Genesung an eure geschundenen Glieder.

ein Sportsfreund aus Tauchitzsch

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